Geschichte - Moos Tuifl Ehrwald

Unser eingetragener Verein hat sich der brauchtumsorientierten Förderung der Jugend und der Weiterführung der Veranstaltungen und Krampusläufe unter dem Motto "altes Brauchtum" zur Aufgabe gemacht.
Wir unterstützen auf keinen Fall gewaltsame und rücksichtslose Auftritte. Im Gegenteil, wir distanzieren uns von solchen und sind bestrebt, Ihnen die schönen Seiten des Brauchtums zu vermitteln.
Bei unseren Auftritte, die sehr sorgfältig ausgewählt werden, bieten wir für jedermann einen bleibenden Eindruck.

schwarze Engel Moos Tuifl EhrwaldMoos Tuifl Ehrwald Engel und Tuifl

Krampus:

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Perchten den Advent einleiten oder den Nikolaus begleiten. Diese Rolle übernimmt der Krampus.
Die Krampusse sind Teufelsgestalten, die zwischen dem 1. November und 23.Dezember auftreten. Sie tragen Masken, Schaf- oder Ziegenfelle und Ledergürtel mit großen Glocken. Die großen, oft kostbaren Holzmasken, zeigen teuflische, animalische Züge mit Hörnern von Ziegen, Schafböcken und Kühen, sogar solche von Steinböcken. Mit Ketten und Ruten ziehen die Krampusse durch die Dörfer.
Früher war das Auftreten der Krampusse an den heiligen Nikolaus gebunden, die Masken überschritten kaum die natürliche Körpergröße, die Kostüme waren aus Stoff, Fell, Papier und Pappmascheè.

Am 5. Dezember ist der Krampustag, das Fest des heiligen Nikolaus ist am 6. Dezember. üblicherweise sind aber schon beide Gestalten am Vorabend, also am Abend des 5. Dezember zu sehen. Dabei treten auch die Tuifl-Tratzer auf. Das Tuifl-Tratzen wird in manchen Orten als Mutprobe für die Kinder und Jugendliche gesehen. Dabei wird versucht, die Kampusse oder die Tuifl zu tratzen, ohne jedoch erwischt zu werden.

Moos-Tuifl Ehrwald Gruppenbild - Zugspitze

"Alte Sage über das Ehrwalder Moos"

Das 'Moos', das zwischen Ehrwald und Lermoos liegt, soll vor undenklichen Zeiten ein Wald gewesen sein, was verschiedene Baumstämme beweisen, die beim Ausstechen von Gräben gefunden worden sind. Dann dürften die ringsum liegenden Hochtäler ihre Seen in den Kessel ausgeleert und einen einzigen See gebildet haben, der sich allmählich einen Abfluss durchs jetzige Loisachtal schuf und schließlich ganz verschwand, von seinem einstigen Dasein nur durch die noch bestehende Moorfläche Zeugnis gebend. Die Bewohner der Nachbarorte freilich erzählen eine ganz andere Genesis.

Vor Zeiten, sagen sie, da war die Ebene zwischen Lermoos, Biberwier und Ehrwald gar fruchtbar und schön, und von einem Acker wurde mehr des Getreides geerntet als jetzt vom ganzen Moos. Aber das war den Leuten von dazumal noch immer nicht genug, und fortwährend dachten die Ältesten und Weisesten nach, wie wohl der allgemeine Wohlstand noch zu heben wäre. Endlich hatte auch einer das Richtige herausgebracht und sprach zur schleunigst versammelten Gemeinde also: "Wir senken das Weizenkorn alljährlich in den Schoß der Erde, und siehe, es wächst auf und bringt hundertfältige Frucht, der winzige Apfelkern wird zum mächtigen Baum usw. usw. ...

Wegkreuz Pest EhrwaldMoos Zugspitze alt

Darum habe ich in langen Nächten mir es zusammengedacht, daß auch des Eisens teuere Metall aus unserer Erde erwüchse, wenn wir gleich dem Samen die Nadeln unserer Weiber in sie versenkten."
Rauschender Beifall belohnte den Allweisen, und alsbald war groß und klein daran, 'Nadeln zu stupfen', und alles freute sich schon der kommenden Ernte. Aber Mond um Mond verging, und noch zeigte sich nicht das geringste Keimen an der Oberfläche. Wieder saßen die Ältesten und Weisen beisammen, um Rat zu halten, und wieder sprach der Allweise: "Meines Erachtens ist die Trockenheit am Mißwachs schuld." Und alle stimmten bei: "Es ist zu trocken." Nun ging's mit Spritzkannen und Wassergefäßen hinab zu den Äckern, und begossen wurde und wieder begossen, tagaus, tagein, bis keiner mehr im Sumpfe zu stehen vermochte. Eisen aber ist keines gewachsen, und die Nadeln rosten tief im Grunde und warten eines Altertumsforschers, der sie für wer weiß was ausgeben wird.